In Pursuit of Slack – Slackware im Vergleich mit Fedora Linux

Kürzlich erreichte mich ein Telefonat von einem Interessenten, der sich bei meinem Kleinunternehmen für eine Installation von Fedora Linux auf seinen Laptops interessierte.

Da sich viele Schritte in den Installationsroutinen einer Linuxdistribution (Partitionieren, Sprache einstellen, Dateisysteme anlegen, Paketauswahl) ähneln übernahm ich den Auftrag gerne.

Fedora Linux ist heute in der Version 41 erschienen und ich habe die letzten Tage damit verbracht, meinen alten Fedora-Account (tapwag) wieder zu reaktivieren. Mehr als 10 Jahre war ich dort nicht mehr eingeloggt.

Was sich aber in der Zwischenzeit dort getan hat ist enorm: Viele Distributionen entwickeln sich mit der Zeit, dass immer mehr Dienste (z.B. Wiki, Bugzilla, Mailinglisten, IRC-Kanäle etc.) hinzukommen für die man dann unter Umständen mehrere Logins braucht.

Das ist auf der Webseite fedoraproject.org jedoch nicht der Fall: Single-Sign-On gibt es dort wohl schon lange. Überrascht hat mich aber, dass Fedora ein Gamificationsystem ausgeklügelt und implementiert hat.

Wie sieht sowas in der Praxis aus? Man bekommt Auszeichnungen und entsprechende „digitale Orden“ für die Aktionen, die man bei Fedora erledigt. Auch gibt es sekundengenaue Ranglisten, wer die meisten Bugs gehebt, darüber berichtet etc.

Selbst für das Ändern meines Login-Passwort habe ich eine entsprechende Auszeichnung bekommen.

Einerseits motiviert das sehr, sich bei Fedora reinzuhängen und mitzuarbeiten. Man kann sich eine Art „digitalen Ruf“ erarbeiten und sich in gewisser Weise in der Fedora-Entwicklergemeinde „hocharbeiten“.

Wenn man dann sich im echten Leben wie beispielsweise einer Linuxveranstaltung trifft dann geht unter Fedora-Entwicklern dieser Ruf einem wahrscheinlich voraus – kannte man doch bislang nur den „Screenname“ bzw. Benutzernamen auf der Fedoraplattform.

Für mich klingt das durchaus reizvoll aber man ist halt enorm an die Plattform gebunden, die letztendlich IBM gehört und ich möchte mich aus Konzerninteressen eher fern halten wollen.

Für jüngere Leute, die ohnehin sehr IT-affin sind, kann ich mir vorstellen, dass sowas auf jeden Fall motivieren kann.

Persönlich finde ich Slackware wesentlich persönlicher und man kennt die Leute im Umfeld halt. Es ist auch die einzige Distribution, wo ich selbst Pakete kompilieren und schnüren kann – es ist auch nicht sonderlich schwer. Man hat sich einfach daran gewöhnt und Kompilieren für Aktionäre mache ich seit meinen openSUSE Zeiten nicht nochmals und auch nicht mehr.

Neues IT-Zertifikat vom Linux Professional Institute – Open Source Essentials erfolgreich bestanden

Vor kurzer Zeit hatte ich ja über meinen Besuch der Chemnitzer Linuxtage 2024 hier im Blog berichtet.

Dort habe ich mich der Zertifizierung „Open Source Essentials“ des Linux Professional Institutes gestellt, die in Chemnitz ihre Premiere in Europa feierte.

Ich freue mich nun, mitzuteilen, dass ich die Zertifizierung erfolgreich bestanden und mein Zertifikat im PDF-Format erhalten habe.

Für mich hatte es ausgereicht, mich an den Objectives der Prüfung zu orientieren und vor dem Examen nochmal mit einen Experten meiner ehemaligen Linux User Group Wolfsburg über Jitsi-Meet zu sprechen.

Bitte seht von Fragen über „Welche Fragen kamen dran?“ ab. Ich bin zur Geheimhaltung der Prüfungsfragen verpflichtet und halte mich da auch dran.

A Tribute to Mandrake Linux – Meeting Gael Duval at Chemnitzer Linuxtage 2024

My very first Linux distribution was a boxed set of S.u.S.E. which came with a manual I used a lot for my first steps in Linux.

However it was Mandrake Linux 9.2 I fell in love with. Originally Mandrake Linux started out as a fork of the market leader’s distribution RedHat Linux.

Mandrake Linux was originally also on the Paris Stock Exchange but it wasn’t your standard company discounting cashflows etc. but it was a welcoming home for the Linux community as a whole.

Besides selling bundles with proprietary software called „Powerpacks“ Mandrake also made money through a club model membership. They even offered a Mandrake Gaming Edition including a copy of „The Sims“ or later as Mandriva SA company a complementary copy of „Flatout“ which was a racing game.

Mandrakeclub had some interesting features as you could place votes on which bugs to fix first in the distribution which packages to include – something I haven’t seen for a long time in Free Software projects.

Through the help of the community it became possible to add new features to the distribution such a meta package manager called „urpmi“ or the legendary Mandrake Control Center similar to SUSE’s YaST (Yet another Setup Tool) whereas YaST at the time was proprietary.

Through all these efforts Mandrake not only built on the market leader’s Linux distribution but made it into a much better product available to download for everyone through FTP-servers worldwide.

Some small enterprises even made money selling copies on CD-ROM they burnt on their home devices and also had a chance to partner with Mandrake as resellers being listed on the Mandrake website.

And this is the stuff true legends are made of. Mandrake Linux for me was „The pure blend“ of Linux distributions.

During the recent Chemnitzer Linuxtage in Saxony, Germany I had the chance to meet Mandrake Linux‘ founder Gael Duval who is now working on different projects and gave a talk during the Linux event about his degoogled smartphone project called „/e/“

As a small Linux/Unix self-employed person whose job has once been saved by installing Mandrake Linux on the company webserver to keep syndication and presentation of images on the web for a small photo agency going I wish him all the best for his project and whatever he will take on.

A Tribute and Memorial to leading SQL Ledger developer Dieter Simader

It has been with great sadness that I learned about Dieter’s passing from a friend of mine in the „SQL Ledger Network“. Apparently it has now been one year that he is no longer with us and can’t continue his work on SQL Ledger.

My sincerest condolences go out to his family and relatives – SQL Ledger still is one of my favorite Linux programs and definitely made my life as a small business owner a lot easier without the huge price premiums or subscriptions with similar business packages.

It is one of the few software packages I contributed code snippets but also translations and Chart of Accounts to.

You will be missed Dieter. Thank you for your fantastic work you gave to the world and all the emails we wrote over the years from which I learnt a lot.

MacOS 7.5.5 (Classic) unter macOS 14.3 „Sonoma“ unter Nutzung des BasiliskII Emulators

Inspiriert durch ein Posting auf ubuntuusers.de habe ich mir heute mal den Emulator „BasiliskII“ unter macOS „Sonoma“ mal etwas näher angeschaut. Dabei blieb auch ein Ausflug ins Linuxland nicht aus:

Das Wichtigste in Kürze:

Für Leute die den Sourcecode unter Unix-Systemen selbst kompilieren wollen finden den aktuellen Quelltext unter: https://github.com/cebix/macemu
Entsprechende Kompilieranweisungen findet man auf der offiziellen Homepage.

Man benötigt ein ROM-Image wobei dabei das ROM eines Macintosh Performa empfohlen wird. Dieses Abbild kann man über die Seite von Redundant Robot laden.

Apple hat zu PowerPC Zeiten das System 7.5.3 kostenlos auf ihren FTP-Server gestellt. Jedoch bietet Redundant-Robot auch ein konfiguriertes Image für MacOS 7 an.

Sowohl unter Linux als auch unter macOS kann man BasiliskII über eine GUI bedienen.

Unter „Volumes – Add“ trägt man dann die System7 img-Datei ein

und unter

„System – ROM File“

verlinkt man dann das Performa-ROM entsprechend.

Durch Klick auf „Start“ geht es dann los.


Fragen oder Anregungen sind jederzeit gerne über die Kommentare willkommen so dass der Artikel nach und nach erweitert werden kann.

Erinnerungen an Slackware

In der LUG Wernigerode kam kürzlich eine Email wo sich nach Slackware Linux erkundigt wurde und ich dachte, dass dies vielleicht auch ein passender Blogpost werden könnte.

Ich bin immer noch ein großer Slackwarefan und hatte die 14.2 lange Zeit
im Einsatz. Hätte ggf. auch noch einen alten Vortrag und Folien und stehe auch für Vorträge zu dem Thema zur Verfügung.

Es ist die einzige Distribution wo es mir wirklich ad hoc gelungen ist,
Pakete zu erstellen. 

Kürzlich ist die Version 15.0 erschienen wobei ich die 14.2 lange Zeit im Einsatz hatte. Für Nutzer, die wirklich das neueste vom neuesten haben wollen gibt esaber auch die Möglichkeit einen CURRENT-Zweig zu
nutzen.

Pakete installiert habe ich meistens von Slackbuilds.org was im
Wesentlichen Skripte zum Kompilieren sind.

Worauf muss man achten: Ich gehe davon aus, dass Du die 64-Bit Version
installieren möchtest. Die 32-Bit Bibliotheken installieren ist mir nur
unter Anleitung des Nutzers Eric Hammlers (AlienBob) gelungen, der viel
macht. Ich würde ihn ähnlich wie Robbie Workman aus UK als rechte Hand
von Patrick Volkerding beschreiben.

LibreOffice war auch so ein Fall, dass es nicht in die Richtung „apt-get
libreoffice“ ausgerollt wurden konnte. Teils habe ich dann das
KDE-Office genutzt was nicht so mächtig wie LibreOffice ist.

Wahrscheinlich bekommst Du auch eine alte Version von Firefox mit. Das
habe ich dann so gelöst, dass ich das .tar.gz Paket immer von Mozilla
geholt habe und in /opt/ entpackt habe. Dann die Starter im XFCE-Panel
angepasst und gut.

Es ist auch eine Distribution für die ich nach langer Zeit auch mal
wieder Kernel gebacken hatte.

Patrick hatte in den letzten Jahren einige finanzielle Probleme und von
seinen Verkäufen wurde viel einbehalten, dass er quasi am Rande des
Bankrotts stand.

Die Community richtete im Wesentlichen dann ein Patreon-Account ein wo
ich auch einige Zeit gespendet habe. 15.0 dauert(e) eine gefühlte
Ewigkeit und Linux wird ja auch immer komplizierter.

Die Distribution hat aber definitiv seinen Charme. Die Pakete werden so
übernommen, wie sie vom Programmierer kommen und man findet durchaus
alte Klassiker wie xmms2

Beim Aufbau ist auch ziemlich „No Magic“ angesagt. Die
Installationsskripte sind bash-Skripte, durch und durch.

Denk dran: When you are running Distro X – you learn Distro X. When you
are running Slackware you learn Linux. (und das alles noch mit
klassischem Init-ich denke mal das wird bei 15.0) auch so bleiben.

Ankündigung: SUSE-Special bei der Wolfsburger Linux User Group

Ich freue mich, einen neuen Vortrag ankündigen zu dürfen, der online bei der Wolfsburger Linux User Group WOBLUG am 12. Mai 2022 stattfindet und bei dem sich alles um SUSE Linux dreht. (Link)

Mal wieder ein neues Paket gebaut – Darling (quasi wine für macOS-Anwendungen unter Linux)

Heute habe ich mich nach getaner Arbeit für einen meiner Kunden mal wieder etwas mehr „wine“ gewidmet. 

Im CrossOver-Forum erfuhr ich, dass CrossTies nicht für jede Version erstellt werden müssen aber idealerweise in der Beta getestet werden sollten. Good to know.

Im Macuser-Forum wurde ich dann auf ein Projekt aufmerksam, welches einen ähnlichen Ansatz wie „wine“ aber für macOS Anwendungen unter Linux verfolgt.

Das Projekt heißt „Darling“ steht unter GPL3 und ist momentan im Alphastadium. Mit dem openSUSE Buildservice gelang es mir, den Sourcecode vom aktuellen Release zu kompilieren und paketieren. Derzeit nur für Tumbleweed. (Link zu meinem Repository)

Wer Tipps und Ideen hat, wie man den Sourcecode auch für die ältere Plattform i586 zum Laufen bekommt kann gerne einen Kommentar hinterlassen.

Saludos und Happy Hacking!

linuxandlanguages.com, Inh. Maik Wagner nun Teil des SUSE Partnerprogramms SUSE One

Ich freue mich, bekannt zu geben, dass ich mit meiner doch sehr kleinen Unternehmung Teil des SUSE Partnerprogramms werden konnte und werde mich voraussichtlich auf Enterprise Linux und Sales spezialisieren. 

Seitens der SUSE wurden mir zahlreiche Marketingmaterialen (Präsentationsfolien, PDFs etc.) zur Verfügung gestellt und auch eLearning über Videos und Tests sind möglich. 

Ich wünsche viel Erfolg beim kommenden Börsengang und freue mich auf die gute Zusammenarbeit.

Tagesbericht 18. November 2020 – openSUSE l10n Teamtreffen / Abendspielrunde mit „Tales of Tamar“

  • Heute findet beim deutsche Übersetzungsteam von openSUSE ein Online-Teamtreffen statt wofür ich mir etwas Zeit frei geschaufelt habe aber was halt abends stattfindet.
  • Nachtrag: Bei dem Treffen waren leider nur die Koordinatorin und ich anwesend so dass wir morgen einen neuen Anlauf starten.
  • Abendspielrunde: Habe mir ein etwas älteres Spiel namens „Tales of Tamar“ mal wieder angeschaut, dessen Historie bis zu Zeiten des Commodore Amiga zurück reicht. Ich musste einige 32-Bit-Bibliotheken nachrüsten was aber relativ einfach unter openSUSE funktionierte:

    zypper install libSDL_mixer-1_2-0-32bit
    zypper install libSDL_net-1_2-0 libSDL_net-1_2-0-32bit