Monat: Juni 2015
Weiterhin i586-Unterstützung bei OpenMandriva
Über die Cooker-Mailingliste wurde bekannt gegeben, dass die i586-Plattform weiterhin von OpenMandriva Linux unterstützt werden wird. 67% der Nutzer hatten sich bei einer Umfrage für eine weitere Unterstützung ausgesprochen.
PC aufgerüstet
Hallo zusammen,
ich wollte bekannt geben, dass ich meinen PC nun etwas aufgerüstet habe. Ursprünglich nutzte ich ein Mini-ITX Pegatronboard mit Intel Atom 230 und 2 GB DDR2-RAM. Dieses Mainboard habe ich nun gegen ein Mainboard aus der Intel Essential Series mit Atom D525 ausgetauscht.
Mehrere Gründe sprachen dafür:
- Passive CPU-Kühlung und damit verbunden geringere Hintergrundgeräusche
- Geringerer Stromvebrauch
- Mehr Arbeitsspeicher (nun 4 GB) – Ist sicherlich immer noch low end aber definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
Statt Hyperthreading nutzt das Board nun zwei echte CPU-Kerne. Betriebssystem ist nach wie vor OpenMandriva 2015 Alpha mit LXDE Desktop.
A Tribute to Mandrake
Im OpenMandriva Blog wird aktuell dazu aufgerufen, seine Erfahrungen mit Mandrake Linux zu beschreiben und zu veröffentlichen. Dies werde ich nun im Folgenden tun.
Es war gegen Ende 2003 und nachdem ich mich während meines Masteraufbaustudiums mehr oder weniger langweilte und des akademischen Lernens überdrüssig war, entschloss ich mich, einige Zeit in London zu verbringen.
Ich wurde für die Projektleitung einer neuen Webseite bei der Firma People in Pictures Ltd. beauftragt. Bei dieser Firma war ich schon während eines Praktikums 1998 tätig. Dort wurde damals die erste HTML-Webseite auf einem Macintoshrechner unter dem klassischen Mac OS erstellt.
Es ging nun darum, die Webseite auf den neuesten Stand zu bringen: Was vorher eine reine Informationsseite war, sollte nun mit eigener Suchmaschine aufgepeppt werden.
People in Pictures Ltd. war eine führende Fotoagentur, die Fotos von Prominenten und Ereignissen an Verlage lizensierte. Die Firma hat ihren Ursprung in den Achtzigern und lebt heute unter dem Banner Landmark Media bis heute weiter.
In meiner kleinen Wohnung musste nun auch ein PC her. Aus Einzelteilen, die ich mir beim Tottenham Court Road Computer Market besorgte, entstand dann ein selbstgebauter PC, der über die Jahre liebevoll aufgerüstet wurde und aktuell an meinem Zweitwohnsitz steht.
Der Hostname des Rechners lautete schon damals angelehnt an den Beastie Boys Song “Sabotage”.
“Sabotage” bekam dann auch gleich Mandrake Linux aufgesetzt, welches mir von vielen Leuten empfohlen wurde. Sonntags gab es dann immer WWE-Wrestling über die TV-Kate mit B848-Chipsatz und dem IBM-Röhrenmonitor, ein ADSL Thomson Speedtouch Modem sorgte für die Internetverbindung.
Ich war begeistert, dass Mandrake Linux so viel Hardware unterstützt. Man konnte alte Hardware jahrelang verwenden, zahlte günstigere Preise als für vergleichbare Macintosh-Hardware und die KDE-Oberfläche mit dem Galaxy-Theme wirkte elegant und modern.
Im Januar 2004 kam es dann soweit, dass die Mutterfirma von People in Pictures Ltd. aufgrund zahlreicher Zukäufe den Bogen überspannt hatte und nicht mehr zahlungsfähig war. PriceWaterhouseCoopers rückte an und wickelte die Firma ab. Das Webseitenprojekt schien gescheitert.
Wir hatten zu dieser Zeit die Webseite mit Suchmaschine über eine externe Firma bezogen, die 1500 GPB pro Monat verlangte. Aus den Restbeständen der Firma Logcom Solutions, einem IT-Wiederverkäufer, bauten wir dann einen Mandrake Webserver und installierten eine Bildgallerie Skriptsammlung darauf. Eines der schlagenden Argumente für Mandrake war, dass es zu der amerikanischen Distribution Red Hat Linux kompatibel aber leichter zu warten war.
Investitionen in Softwarelizenzen mussten nicht gemacht werden. Der Server lief über mehrere Jahre lang stabil und wir lösten uns von dem Vertrag mit der externen Firma, hatten geringere laufende Kosten und konnten unsere Bilder über das Internet präsentieren. Mandrake brachte uns wieder “on the map” – dafür danken wir Gael Duval und seinem Team.
Günstiger telefonieren mit VoIP
Ich habe unter OpenMandriva Cooker mal einige VoIP-Programme ausprobiert und bin letztendlich bei linphone gelandet. Als Provider verwende ich das Basickonto der Firma sipgate, welches einwandfrei mit linphone funktioniert.
Linphone installieren
# uprmi linphone
Das Programm wird dann im Startmenü in der Rubrik “Internet” angelegt und lässt sich von dort aus starten.
Im Bauch der Bestie – Inside the Automated Build Farm ABF
Heute Nachmittag habe ich das Wochenende genutzt, um mich ein wenig in die Thematik von OpenMandrivas Build Cluster einzuarbeiten. TPG und bero waren so nett, mich dabei zu unterstützen.
Ich hatte bereits ein Konto auf der ABF. Wer dies noch nicht hat, kann sich unter http://www.abf.io entsprechend registrieren.
Die ABF kann man über einen Konsolenclient steuern, der erst einmal installiert werden muss:
# urpmi abf-c-c
Wenn man den Befehl “abf” das erste Mal aufruft, wird man durch einen Konfigurationsassistenten geführt und es wird die Datei $HOME/.abfcfg angelegt.
Hier ein kleiner Auszug um euch einen Eindruck zu geben, was eingetragen werden muss. Wichtig ist, nicht die Emailadresse eures Kontos zu nutzen, sondern euren Benutzernamen.
[main]
abf_url = https://abf.rosalinux.ru
file_store_url = http://file-store.rosalinux.ru
default_publish_status = default
config_version = 4
[user]
login = tapwag
password = EuerPasswort
git_uri = https://tapwag@abf.rosalinux.ru
default_branch = master
default_group = openmandriva
default_build_platform = openmdv
Auf der Suche nach Außerirdischen mit BOINC
Häufig hat mein Computer einige Kapazitäten frei, so dass weitgehend nur das Internetradio mit Slayradio im Hintergrund läuft und ich dachte mir, warum diese freien Kapazitäten nicht auch noch nutzen?
Was sind BOINC bzw. SETI@home?
BOINC bzw. SETI@home basierend auf dem Prinzip des distributed computing, also der verteilten Nutzung von Rechnern. Man benötigt den BOINC-Client, der auf dem Rechner installiert wird und regelmäßig work units anfordert, die der Computer dann auswertet. Das Ergebnis wird dann zurück geschickt.
Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Rechner und desses überschüssige Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Es ist ein etwas älterer Rechner mit Atom 230-Prozessor und 2 GB RAM aber jeder Rechenschritt zählt.
Wie bekommt man BOINC also auf OpenMandriva Alpha zum Laufen? Ganz einfach.
1. Über urpmi oder über das Mandrivakontrollzentrum den BOINC-Client und BOINC-Manager installieren:
# urpmi boinc-client boinc-manager
2. Sobald der Installationsvorgang abgeschlossen ist, öffnen wir ein Terminal und starten den Client:
$ boinc_client &
Der Client läuft nun im Hintergrund und wartet nun darauf, an das SETI@home-Projekt angekoppelt zu werden.
3. In einem anderen Terminal starten wir den BOINC-Manager und suchen uns nach erfolgreichem Start SETI@home aus. Eventuell ist eine Anmeldung erforderlich. Folgt einfach den Bildschirmanweisungen.
$ boincmgr
4. Neben SETI@home gibt es auch noch andere Projekte an die man sich entsprechend “ankoppeln” (attach) kann. Bei Nutzung der Kommandozeile kann man folgenden Befehl verwenden:
boinc –attach_project http://boinc.bakerlab.org/rosetta (account_key)
Den Accountkey erfährt man wie folgt:
- In die entsprechende Projektseite einloggen. (Link zur Loginseite von Rosetta@home)
- Unter Kontoinformationen findet man einen Link zum Kontoschlüssel (Account Key). Dieser Schlüssel ist hexadezimal dargestellt und kann per Copy&Paste in den oben genannten Befehl hineinkopiert werden.
Viel Spaß beim Forschen!
Nachtrag: Mein Rechner ist nicht wirklich der Rechenkünstler und benötigt etwa 26 Stunden für eine work unit.
Leben im Schnellkochtopf – Die Cooker-Community
Cooker ist der Entwicklungszweig der OpenMandriva-Distribution, eine Distribution, die niemals endet und die Basis für die kommenden OpenMandriva-Produkte bietet. Es ist eine Community, die schon seit mehreren Jahren existiert und deren Geschichte bis auf die Mandrake Distribution zurück reicht.
- Hier gilt: Backup early, backup often. Sprich, man sollte regelmäßig Datensicherungen machen. Ich verwende eine iomega NAS, auf die ich regelmäßig Sicherungen meines /home-Verzeichnisses mache.
- Für meine Emailkonten verwende ich größtenteils IMAP oder einen Browserclient, d.h. die Mails sind ohnehin auf dem Server des Anbieters gespeichert.
- Wichtig auch: Vertraue deiner Crew. Cooker gibt es schon seit über 10 Jahren und ist mit einem Schiff auf hoher See vergleichbar und es wurden schon einige heftige Stürme überlebt.
- Jeden Mittwoch findet um 19 Uhr deutscher Zeit ein Meeting im IRC-Kanal #openmandriva-cooker statt, wo die nächsten Schritte diskutiert werden. Eine Tagesordnung wird meist einen Tag vorher über die Mailingliste verteilt.
- Obwohl Cooker sehr techniklastig ist, ist es nicht die richtige Anlaufstelle für Supportfragen. Für Support sollte man die jeweiligen Foren nutzen, bzw. gleich einen Bugreport erstellen.