Hallo zusammen,
heute ist wieder Sonntag und ich habe wieder einige Tests zum Thema wine und Crossover gemacht. Mein openSUSE “Tumbleweed” System wurde mit den neuesten Paketen auf den neuesten Stand gebracht, jedoch wurde noch keine neuere Version von wine mitgeliefert, so dass ich immer noch bei Version 1.9.2 bin.
Da ich ja durch meine Übersetzungen bei CrossOver von Codeweavers regelmäßig eine neue Lizenz bekomme, probiere ich mal wieder CrossOver aus.
Das Spiel um das es heute geht, ist ein alter Klassiker aus den 90er Jahren für den es auch eine kostenlose Linuxengine gibt: Syndicate von Blugfrog.
Um was gehts in Syndicate? Syndicate bietet einen Hintergrund in einer nahen Zukunft wo man ein Team von Agenten leiten muss, die mit kybernetischen Gliedmaßen und Waffen modifizert werden können und die man dann auf einige düstere Missionen losschicken kann.
Das Spiel habe ich im Rahmen einer “Aufs Haus” Aktion von Electronic Arts kostenlos erhalten und möchte nun die Originversion mit der freien Linuxengine verbinden:
Eingesetzt wurde CrossOver 15.0.1 welches die aktuellste Version von CrossOver ist.
Die Installation von Origin über CrossOver erfolgte problemlos: Man wählt einfach unter “Zu installierende Anwendung” den Eintrag “Origin (Electronic Arts)” aus und klickt die einzelnen Setuproutinen durch. Einloggen in Origin funktionierte einwandfrei und der Download von Syndicate (1993) ebenfalls.
Die einzelnen Flaschen (bzw. Bottles im Englischen) werden im Verzeichnis
~/.cxoffice/Origin_(Electronic_Arts)/dosdevices/drive_c/
gespeichert. Die Tilde repräsentiert dabei das Home-Verzeichnis des Benutzers für die Leute, die sich noch nicht so intensiv mit unixoiden Betriebssystemen beschäftigt haben.
Kommen wir nun zur freien Engine namens freesynd. Diese kann man unter Sourceforge.net beziehen. Die Projekt-URL lautet jedenfalls http://freesynd.sourceforge.net/
Es ist lobenswert, dass es gleich ein Sourcecoderepository für freesynd gibt, jedoch benötigt man die Pakete subversion für die Codeverwaltung und cmake, SDL-devel, SDL_image-devel, SDL_mixer-devel sowie gcc-c++ fürs den Kompiliervorgang. Über
zypper install subversion cmake gcc-c++ SDL-devel SDL_image-devel SDL_mixer-devel
ist auch dieses Paket schnell installiert und man kann den freesynd-Sourcecode dann über
svn co svn://svn.code.sf.net/p/freesynd/code/ freesynd
bequem auschecken.
Wir wechseln nun in das durch das Klonen erstellte Verzeichnis und werfen den Compiler an, der natürlich installiert sein sollte:
cd ~/freesynd/freesynd/trunk
./configure –release
make
Wir sollten nun in dem Unterordner src eine Binärdatei namens freesynd vorfinden.
Über
# make install
(also als root-Benutzer) installieren wir die erstellten Dateien ins System.
WICHTIGER HINWEIS: Dies geht an der Paketverwaltung vorbei!
Dem Kommando
which freesynd
entnehmen wir, dass die Binärdatei freesynd im Verzeichnis /usr/local/bin installiert wurde. Da sich dieses Verzeichnis in meinem Benutzerpfad befindet, starten wir es mal durch einfache Eingabe von
freesynd
Es erscheinen eine Reihe von Fehlermeldungen. Erklärung: Die Spieldaten können nicht gefunden werden, aber die haben wir ja über Origin installiert. Kurze Erinnerung das Laufwerk-C unserer Origininstallation lautet:
~/.cxoffice/Origin_(Electronic_Arts)/dosdevices/drive_c/
Und in der Tat, im Unterordner
~/.cxoffice/Origin_(Electronic_Arts)/dosdevices/c:/Program Files/Origin Games/Syndicate (1993)/data/Game/DATA
finden wir diese.
Ein symbolischer Link wäre somit ganz sinnvoll. Alternativ kann man die Daten sicherlich auch verschieben oder kopieren. Ich entscheide mich erstmal fürs Kopieren und kopiere die Dateien in das Verzeichnis, wo die Spieldateien aufgefunden werden sollen:
# cp /home/mwagner/.cxoffice/Origin_(Electronic_Arts)/drive_c/Program Files/Origin Games/Syndicate (1993)/data/Game/DATA/* ./
Bitte ersetzt den entsprechenden Pfad: mwagner ist mein Benutzername an meinem Tumbleweed-System.
Wir rufen nun als normaler Benutzer freesynd nochmal auf und was ist das Ergebnis:
Das Spiel startet also somit und scheint zu funktionieren.
Man kann das sicherlich noch wesentlich sauberer durchführen: Verknüpfung über einen symbolischen Link wäre beispielsweise möglich, rpm- oder deb.-Pakete erstellen bzw. diese zu warten damit nicht wie in meinem Falle an der Paketverwaltung vorbei installiert wurde etc.
Wenn Ihr Fragen oder Kommentare habt, könnt ihr diese gerne die Kommentarfunktion dieses Blogs verwenden. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.