PC aufgerüstet

Hallo zusammen,

ich wollte bekannt geben, dass ich meinen PC nun etwas aufgerüstet habe. Ursprünglich nutzte ich ein Mini-ITX Pegatronboard mit Intel Atom 230 und 2 GB DDR2-RAM. Dieses Mainboard habe ich nun gegen ein Mainboard aus der Intel Essential Series mit Atom D525 ausgetauscht.

Mehrere Gründe sprachen dafür:

  • Passive CPU-Kühlung und damit verbunden geringere Hintergrundgeräusche
  • Geringerer Stromvebrauch 
  • Mehr Arbeitsspeicher (nun 4 GB) – Ist sicherlich immer noch low end aber definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

Statt Hyperthreading nutzt das Board nun zwei echte CPU-Kerne. Betriebssystem ist nach wie vor OpenMandriva 2015 Alpha mit LXDE Desktop.

A Tribute to Mandrake

Im OpenMandriva Blog wird aktuell dazu aufgerufen, seine Erfahrungen mit Mandrake Linux zu beschreiben und zu veröffentlichen. Dies werde ich nun im Folgenden tun.

Es war gegen Ende 2003 und nachdem ich mich während meines Masteraufbaustudiums mehr oder weniger langweilte und des akademischen Lernens überdrüssig war, entschloss ich mich, einige Zeit in London zu verbringen.

Ich wurde für die Projektleitung einer neuen Webseite bei der Firma People in Pictures Ltd. beauftragt. Bei dieser Firma war ich schon während eines Praktikums 1998 tätig. Dort wurde damals die erste HTML-Webseite auf einem Macintoshrechner unter dem klassischen Mac OS erstellt.

Es ging nun darum, die Webseite auf den neuesten Stand zu bringen: Was vorher eine reine Informationsseite war, sollte nun mit eigener Suchmaschine aufgepeppt werden.

People in Pictures Ltd. war eine führende Fotoagentur, die Fotos von Prominenten und Ereignissen an Verlage lizensierte. Die Firma hat ihren Ursprung in den Achtzigern und lebt heute unter dem Banner Landmark Media bis heute weiter.

In meiner kleinen Wohnung musste nun auch ein PC her. Aus Einzelteilen, die ich mir beim Tottenham Court Road Computer Market besorgte, entstand dann ein selbstgebauter PC, der über die Jahre liebevoll aufgerüstet wurde und aktuell an meinem Zweitwohnsitz steht.

Der Hostname des Rechners lautete schon damals angelehnt an den Beastie Boys Song “Sabotage”.

“Sabotage” bekam dann auch gleich Mandrake Linux aufgesetzt, welches mir von vielen Leuten empfohlen wurde. Sonntags gab es dann immer WWE-Wrestling über die TV-Kate mit B848-Chipsatz und dem IBM-Röhrenmonitor, ein ADSL Thomson Speedtouch Modem sorgte für die Internetverbindung.

Ich war begeistert, dass Mandrake Linux so viel Hardware unterstützt. Man konnte alte Hardware jahrelang verwenden, zahlte günstigere Preise als für vergleichbare Macintosh-Hardware und die KDE-Oberfläche mit dem Galaxy-Theme wirkte elegant und modern.

Im Januar 2004 kam es dann soweit, dass die Mutterfirma von People in Pictures Ltd. aufgrund zahlreicher Zukäufe den Bogen überspannt hatte und nicht mehr zahlungsfähig war. PriceWaterhouseCoopers rückte an und wickelte die Firma ab. Das Webseitenprojekt schien gescheitert.

Wir hatten zu dieser Zeit die Webseite mit Suchmaschine über eine externe Firma bezogen, die 1500 GPB pro Monat verlangte. Aus den Restbeständen der Firma Logcom Solutions, einem IT-Wiederverkäufer, bauten wir dann einen Mandrake Webserver und installierten eine Bildgallerie Skriptsammlung darauf. Eines der schlagenden Argumente für Mandrake war, dass es zu der amerikanischen Distribution Red Hat Linux kompatibel aber leichter zu warten war.

Investitionen in Softwarelizenzen mussten nicht gemacht werden. Der Server lief über mehrere Jahre lang stabil und wir lösten uns von dem Vertrag mit der externen Firma, hatten geringere laufende Kosten und konnten unsere Bilder über das Internet präsentieren. Mandrake brachte uns wieder “on the map” – dafür danken wir Gael Duval und seinem Team.

Günstiger telefonieren mit VoIP

Ich habe unter OpenMandriva Cooker mal einige VoIP-Programme ausprobiert und bin letztendlich bei linphone gelandet. Als Provider verwende ich das Basickonto der Firma sipgate, welches einwandfrei mit linphone funktioniert.

Linphone installieren

# uprmi linphone

Das Programm wird dann im Startmenü in der Rubrik “Internet” angelegt und lässt sich von dort aus starten.

Im Bauch der Bestie – Inside the Automated Build Farm ABF

Heute Nachmittag habe ich das Wochenende genutzt, um mich ein wenig in die Thematik von OpenMandrivas Build Cluster einzuarbeiten. TPG und bero waren so nett, mich dabei zu unterstützen.

Ich hatte bereits ein Konto auf der ABF. Wer dies noch nicht hat, kann sich unter http://www.abf.io entsprechend registrieren.

Die ABF kann man über einen Konsolenclient steuern, der erst einmal installiert werden muss:

# urpmi abf-c-c

Wenn man den Befehl “abf” das erste Mal aufruft, wird man durch einen Konfigurationsassistenten geführt und es wird die Datei $HOME/.abfcfg angelegt.

Hier ein kleiner Auszug um euch einen Eindruck zu geben, was eingetragen werden muss. Wichtig ist, nicht die Emailadresse eures Kontos zu nutzen, sondern euren Benutzernamen.

[main]
abf_url = https://abf.rosalinux.ru
file_store_url = http://file-store.rosalinux.ru
default_publish_status = default
config_version = 4

[user]
login = tapwag
password = EuerPasswort
git_uri = https://tapwag@abf.rosalinux.ru
default_branch = master
default_group = openmandriva
default_build_platform = openmdv

Wenn alles richtig angelegt wurde, kann man anfangen Repositories abzuholen. Da ich mich später gerne um das wine-Projekt kümmern möchte, habe ich mich mal an “wine” versucht.
abf get wine
Mit
cd wine
wechseln wir nun in das geklonte Verzeichnis.
Dort finden wir eine Datei namens .abf.yml, in der die SHA1-Summe des Sourcecodes eingetragen wird.
Mit
abf put -m “Some commit information for the log”
drücken wir das ganze dann zurück in die ABF.
Mit 
abf build –cached-chroot
wird dann der Buildprozess gestartet.

Auf der Suche nach Außerirdischen mit BOINC

Häufig hat mein Computer einige Kapazitäten frei, so dass weitgehend nur das Internetradio mit Slayradio im Hintergrund läuft und ich dachte mir, warum diese freien Kapazitäten nicht auch noch nutzen?

Was sind BOINC bzw. SETI@home?

BOINC bzw. SETI@home basierend auf dem Prinzip des distributed computing, also der verteilten Nutzung von Rechnern. Man benötigt den BOINC-Client, der auf dem Rechner installiert wird und regelmäßig work units anfordert, die der Computer dann auswertet. Das Ergebnis wird dann zurück geschickt.

Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Rechner und desses überschüssige Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Es ist ein etwas älterer Rechner mit Atom 230-Prozessor und 2 GB RAM aber jeder Rechenschritt zählt.

Wie bekommt man BOINC also auf OpenMandriva Alpha zum Laufen? Ganz einfach.

1. Über urpmi oder über das Mandrivakontrollzentrum den BOINC-Client und BOINC-Manager installieren:

# urpmi boinc-client boinc-manager

2. Sobald der Installationsvorgang abgeschlossen ist, öffnen wir ein Terminal und starten den Client:

$ boinc_client &

Der Client läuft nun im Hintergrund und wartet nun darauf, an das SETI@home-Projekt angekoppelt zu werden.

3. In einem anderen Terminal starten wir den BOINC-Manager und suchen uns nach erfolgreichem Start SETI@home aus. Eventuell ist eine Anmeldung erforderlich. Folgt einfach den Bildschirmanweisungen.

$ boincmgr

4. Neben SETI@home gibt es auch noch andere Projekte an die man sich entsprechend “ankoppeln” (attach) kann. Bei Nutzung der Kommandozeile kann man folgenden Befehl verwenden:

boinc –attach_project http://boinc.bakerlab.org/rosetta (account_key)

Den Accountkey erfährt man wie folgt:

  • In die entsprechende Projektseite einloggen. (Link zur Loginseite von Rosetta@home)
  • Unter Kontoinformationen findet man einen Link zum Kontoschlüssel (Account Key). Dieser Schlüssel ist hexadezimal dargestellt und kann per Copy&Paste in den oben genannten Befehl hineinkopiert werden.

Viel Spaß beim Forschen!

Nachtrag: Mein Rechner ist nicht wirklich der Rechenkünstler und benötigt etwa 26 Stunden für eine work unit.

Leben im Schnellkochtopf – Die Cooker-Community

Cooker ist der Entwicklungszweig der OpenMandriva-Distribution, eine Distribution, die niemals endet und die Basis für die kommenden OpenMandriva-Produkte bietet. Es ist eine Community, die schon seit mehreren Jahren existiert und deren Geschichte bis auf die Mandrake Distribution zurück reicht. 

Cooker war und ist eine Gemeinschaft, die ihre eigenen Vorstellungen hat, über eine Mailingliste kommuniziert und stetig an der Distribution arbeitet. 
Ich habe in der letzten Zeit einige andere Distributionen (Ubuntu, Slackware etc.) ausprobiert aber irgendwie ist die Mandrivadistribution doch mein Favorit und es fühlt sich jedes Mal so an, als würde ich nach einer langen Reise wieder nach Hause kommen: Die Draktools sind da, klassische Trennung zwischen root und normalem Nutzer und ein wirklich schönes Artwork. Nun bin ich mit der Alpha wieder dabei.
Sind Alphaversionen nicht gefährlich?
  • Hier gilt: Backup early, backup often. Sprich, man sollte regelmäßig Datensicherungen machen. Ich verwende eine iomega NAS, auf die ich regelmäßig Sicherungen meines /home-Verzeichnisses mache.
  • Für meine Emailkonten verwende ich größtenteils IMAP oder einen Browserclient, d.h. die Mails sind ohnehin auf dem Server des Anbieters gespeichert.
  • Wichtig auch: Vertraue deiner Crew. Cooker gibt es schon seit über 10 Jahren und ist mit einem Schiff auf hoher See vergleichbar und es wurden schon einige heftige Stürme überlebt. 
Wie ist Cooker organisiert?
  • Jeden Mittwoch findet um 19 Uhr deutscher Zeit ein Meeting im IRC-Kanal #openmandriva-cooker statt, wo die nächsten Schritte diskutiert werden. Eine Tagesordnung wird meist einen Tag vorher über die Mailingliste verteilt.
  • Obwohl Cooker sehr techniklastig ist, ist es nicht die richtige Anlaufstelle für Supportfragen. Für Support sollte man die jeweiligen Foren nutzen, bzw. gleich einen Bugreport erstellen.

Bezüglich der Liquidation der Firma Mandriva SA

Ich hörte über die Cooker-Mailingliste, dass die Firma Mandriva SA zum 2. Juni 2015 liquidiert wird. Heise und Pro-Linux hatten ebenfalls darüber berichtet und ich möchte auf diesem Wege, den Angestellten von Mandriva SA sowie dem Management der Firma alles Gute für die Zukunft wünschen.

Mit vielen der Angestellten bleibe ich über LinkedIn in Kontakt und finde es sehr schade, dass die Produkte eingestellt wurden. Mandriva Business Server war mein Lieblingsprodukt und ich habe selbst einige Zeit lang für Mandriva SA bei der Übersetzung und Softwarelokalisierung mitgearbeitet.

Probleme, dass meine Rechnungen nicht bezahlt wurden, hatte ich mit dem Unternehmen nicht. Es gab in den letzten Jahren viele Meldungen, dass Mandriva SA vor dem Konkurs stand aber ich habe mein Geld immer bekommen. Insofern kann ich nichts schlechtes über die Firma berichten.

Mir ist in den Kommentaren in den heise- und pro-Linux-Foren aufgefallen, dass vielen die neue Geschäftsstrategie der Mandriva SA nicht klar geworden ist. Mandriva SA hatte nachdem man EdgeIT liquidierte noch zusammen mit dem russischen Partner ROSAlab eine 2011-Version von Mandriva Linux bzw. Mandriva Linux Powerpack heraus gebracht. Man konzentrierte sich dann auf das Großkundengeschäft. Produkte wie Pulse2, Mandriva Business Server, Mandriva Class kamen immer mehr in den Vordergrund und der Desktop wurde aufgegeben bzw. kümmert sich die Association nun darum.

Ich war selbst mit Mandriva SA auf der Solution Linux in Paris vor ein paar Jahren und viele Franzosen haben die Distribution immer noch in guter Erinnerung. Vielleicht braucht man einen kostenlosen Desktop, der die Leute anspricht…

Enfin pour tous les ex-emploiés de Mandriva SA, je vous souhaite que vous trouverez un nouveau travail et que vous serez contents dans celui-ci.

Blogstart

Hallo zusammen,

ich werde hier in Zukunft über meine Aktivitäten mit und unter OpenMandriva bloggen.

Ich bin als Übersetzungskoordinator bei der OpenMandriva Association ehrenamtlich tätig und begann meine Mandriva-Karriere mit Mandrake Linux 9.2. Zuvor hatte ich einige Zeit S.u.S.E.-Linux 6.2 im Einsatz aber Mandrake Linux war die Distribution, wo es dann sofort “Klick” gemacht hat und Linux mich seitdem nicht wieder los lässt.

Mandrake Linux war eine sehr beachtenswerte Distribution, die sehr eng mit der Entwicklergemeinschaft gearbeitet hat und zahlreiche Entwickler unter ihrem Banner vereinigte. Dieser Blog soll etwas Inspiration geben, sich selbst in der Community zu engagieren und den Drake Spirit aufrecht zu erhalten.

Für Diskussionen, Anregungen und Fragen könnt ihr die Kommentarfunktion des Blogs verwenden, bzw. im deutschen OpenMandriva-Forum posten. Dort bin ich als Administrator tätig.