A Tribute to Mandrake

Im OpenMandriva Blog wird aktuell dazu aufgerufen, seine Erfahrungen mit Mandrake Linux zu beschreiben und zu veröffentlichen. Dies werde ich nun im Folgenden tun.

Es war gegen Ende 2003 und nachdem ich mich während meines Masteraufbaustudiums mehr oder weniger langweilte und des akademischen Lernens überdrüssig war, entschloss ich mich, einige Zeit in London zu verbringen.

Ich wurde für die Projektleitung einer neuen Webseite bei der Firma People in Pictures Ltd. beauftragt. Bei dieser Firma war ich schon während eines Praktikums 1998 tätig. Dort wurde damals die erste HTML-Webseite auf einem Macintoshrechner unter dem klassischen Mac OS erstellt.

Es ging nun darum, die Webseite auf den neuesten Stand zu bringen: Was vorher eine reine Informationsseite war, sollte nun mit eigener Suchmaschine aufgepeppt werden.

People in Pictures Ltd. war eine führende Fotoagentur, die Fotos von Prominenten und Ereignissen an Verlage lizensierte. Die Firma hat ihren Ursprung in den Achtzigern und lebt heute unter dem Banner Landmark Media bis heute weiter.

In meiner kleinen Wohnung musste nun auch ein PC her. Aus Einzelteilen, die ich mir beim Tottenham Court Road Computer Market besorgte, entstand dann ein selbstgebauter PC, der über die Jahre liebevoll aufgerüstet wurde und aktuell an meinem Zweitwohnsitz steht.

Der Hostname des Rechners lautete schon damals angelehnt an den Beastie Boys Song “Sabotage”.

“Sabotage” bekam dann auch gleich Mandrake Linux aufgesetzt, welches mir von vielen Leuten empfohlen wurde. Sonntags gab es dann immer WWE-Wrestling über die TV-Kate mit B848-Chipsatz und dem IBM-Röhrenmonitor, ein ADSL Thomson Speedtouch Modem sorgte für die Internetverbindung.

Ich war begeistert, dass Mandrake Linux so viel Hardware unterstützt. Man konnte alte Hardware jahrelang verwenden, zahlte günstigere Preise als für vergleichbare Macintosh-Hardware und die KDE-Oberfläche mit dem Galaxy-Theme wirkte elegant und modern.

Im Januar 2004 kam es dann soweit, dass die Mutterfirma von People in Pictures Ltd. aufgrund zahlreicher Zukäufe den Bogen überspannt hatte und nicht mehr zahlungsfähig war. PriceWaterhouseCoopers rückte an und wickelte die Firma ab. Das Webseitenprojekt schien gescheitert.

Wir hatten zu dieser Zeit die Webseite mit Suchmaschine über eine externe Firma bezogen, die 1500 GPB pro Monat verlangte. Aus den Restbeständen der Firma Logcom Solutions, einem IT-Wiederverkäufer, bauten wir dann einen Mandrake Webserver und installierten eine Bildgallerie Skriptsammlung darauf. Eines der schlagenden Argumente für Mandrake war, dass es zu der amerikanischen Distribution Red Hat Linux kompatibel aber leichter zu warten war.

Investitionen in Softwarelizenzen mussten nicht gemacht werden. Der Server lief über mehrere Jahre lang stabil und wir lösten uns von dem Vertrag mit der externen Firma, hatten geringere laufende Kosten und konnten unsere Bilder über das Internet präsentieren. Mandrake brachte uns wieder “on the map” – dafür danken wir Gael Duval und seinem Team.

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